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Milchvieh und LSS - effizienter Kuh-Komfort

Dass LSS und Mutterkühe etwas miteinander zu tun haben, leuchtete mir unmittelbar ein. Dass es aber auch für Milchvieh relvant und erfolgreich ist? Milchvieh hat doch einen intensiven Kontakt zum Menschen. Mindestens zwei mal pro Tag wird gemolken. Bei näherer Bertrachtung aber wird es verständlich. Die Herden in der Milchviehhaltung werden größer, die Anforderungen steigen und Begriffe wie "Kuh-Komfort" sind mitlerweile eine Selbstverständlichkeit. Zum Komfort gehört aber nicht nur die Stalleinrichtung sondern auch der Umgang mit den Tieren, der Service sozusagen.

Immer mehr Milchviehbetriebe interessieren sich für den stressarmen Umgang mit ihren Tieren. Denn, eigentlich wissen wir es aus unserem täglichen Erleben: Daß man jemandem zwei mal täglich begegnet, bedeutet nicht, daß es stressfreie Begegnungen sind. Auch wenn es hoffentlich selten vorkommt: Mir wurde auch schon von Milchkühen berichtet, die sich für eine Behandlung durch den Tierarzt erst fangen ließen, nach dem sie völlig entkräftet waren.

Milchkühe vollbringen Hoch- und Höchstleistungen. Solche Leistungen brauchen eine optimale Umgebung und setzen auch einen stressarmen Umgang mit den Tieren voraus. Seit langem ist der große Einfluß der unterschiedlichen Melker auf die Leistung bekannt. LSS hilft zu verstehen, wie wir die Arbeit mit den Tieren rund um das Melken und darüber hinaus stressarm gestalten können (und natürlich auch mit Kälbern und Färsen).

Seit einiger Zeit erreichen mich auch Anfragen von Betrieben mit Melkrobotern. Dieses Verfahren soll ja den Menschen entlasten von der täglichen Melkroutine. Das kann es aber nur, wenn die Tiere verstehen, was sie tun sollen und mitmachen. Ansonsten kann der Roboter einen großen Mehraufwand bedeuten, wenn die Tiere einzeln geholt und in den Roboter verfrachtet werden müssen. Da kann schnell die Freude am neuen Stall und der Arbeit vergehen. Auch hier läßt sich über gezieltes Arbeiten mit den Tieren, insbesondere natürlich mit den Färsen, erreichen, daß die Tiere lernen, in den Roboter zu gehen. Es macht einen großen Unterschied, ob die Tiere etwas in schlechter Routine machen, oder ob sie gelernt haben, in den Roboter zu gehen. - Viel zu häufig erklären wir Dinge mit Routine und Gewohnheit ohne zu bedenken, daß es gut und schlechte Routinen und Gewohnheiten gibt. Nein, es geht aus meiner Sicht darum, den Tieren beizubringen, was und wie sie es machen sollen. Der häufigste Einwand dagegen ist natürlich, daß das ja alles schön und gut sei, dafür aber im Alltag keine Zeit fehle... Das ist aber ein Scheinargument. Wie lange dauern Arbeiten? Bis sie fertig sind! Warum dauern die Arbeiten mit den Tieren so lange, gerade mit den Letzten? Weil sie Schlechtes gelernt haben! Hätten wir uns einmal die Zeit genommen den Tieren beizubringen, was wir von ihnen wollen, müßten wir uns nicht täglich Zeit verlieren und uns und die Tiere ärgern.